Der Verein
Die Freundschaft zwischen Österreich und Uganda begann 1985. Im kleinen Ort Unterolberndorf im Weinviertel traf sich das nationale Exekutivkomitee (NEC) einer ugandischen Befreiungsbewegung namens National Resistance Movement (NRM). In diesem Kreis unter Führung von Yoweri Museveni kamen ugandische ÄrztInnen, AnwältInnen, JournalistInnen, die seit Jahren im Widerstandskampf gegen Obote tätig waren, zu einem viertägigen Treffen im „Gasthof zum Grünen Jäger“ zusammen, um die Richtlinien für ein neues Regierungsprogramm festzulegen. Und um ein Schattenkabinett für eine aus ihrer Sicht kurz bevorstehende Machtübernahme festzulegen.
Das ostafrikanische Land hatte jahrzehntelange Schreckensherrschaften unter Idi Amin und Milton Obote hinter sich. Die Infrastruktur der „Perle Afrikas“ – wie Winston Churchill Uganda bezeichnete – wurden bis 1985 fast gänzlich zerstört.
Ein halbes Jahr später, am 26. Jänner 1986 marschierte die NRM/NRA dann tatsächlich in Kampala ein und Yoweri Museveni wurde zum Präsidenten ernannt. Dies war der Endpunkt eines jahrelangen Guerillakampfes. Im gleichen Jahr wurde dann die Projektgruppe für den Wiederaufbau Ugandas gegründet und die Plattform Österreich – Uganda erstmals einberufen
GründerInnen der Initiativen waren Father Albert Byaruhanga (+), Peter Jjumba, Joseph Kitayimbwa und Maria Hirsch. Dolores Bauer, eine Journalistin, die Museveni schon zur Zeit Obotes kennen gelernt und begleitet hat; Generalmajor Karl Semlitsch, Militärkommandant von Wien und seit seinem ersten Besuch 1984 ein Freund Ugandas; Michael Stadler und Maria Hirsch, die von Beginn an maßgeblich am Uganda-Lobbying in Österreich beteiligt waren.
Ziel der Solidaritätsgruppe und der Plattform war, ÖsterreicherInnen für das Land am Nil zu interessieren und über Religions- und Parteigrenzen hinausgehende Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu initiieren.
1987 wurde eine Regierungsdelegation aus Uganda eingeladen. Österreichische NGOs begannen Projekte in Uganda durchzuführen.
Die Plattform traf sich jahrelang kontinuierlich, um Informationen über Uganda auszutauschen. Menschen aus allen Lebensbereichen (Regierung, NGOs, UniversitätsprofessorInnen; Privatpersonen, Geschäftsleute) wurden über die Situation in Uganda informiert, bzw. berichteten von ihren Aktivitäten. Es wurden Diskussionen über die Politik Ugandas veranstaltet, KünstlerInnen aus Uganda eingeladen und in der Zeitschrift „Kranich“ über die Situation informiert. Persönliche Freundschaften, Geschäftsbeziehungen, Projekte entstanden und stärkten die Beziehungen zwischen Österreich und Uganda.
In den 90er Jahren wurde Uganda ein Schwerpunktland der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Die Lobbyarbeit war sehr erfolgreich, da die ugandische Regierung unter Yoweri Museveni und der NRM (National Resistance Movement) ein Hoffnungsträger im afrikanischen Kontext war und ist. Einmal gab es nicht nur Katastrophenmeldungen aus Afrika sondern Erfolgsmeldungen: positive Entwicklungen auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene. Ein Land im Aufbruch, ein fundamentaler Wechsel weg vom negativen Image Idi Amins wurde in Österreich vermittelt. Die ugandische Regierung hat sich zu einem wichtigen Partner der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im BMAA entwickelt. Insbesondere im Bereich der Armutsbekämpfung und der Partizipation der ugandischen Bevölkerung an demokratischen Prozessen wurden große Erfolge erzielt. Die AIDS-Bekämpfung Ugandas gilt im globalen Kontext als beispielhaft. Die Einschulungsquote von SchülerInnen im Pflichtschulbereich hat sich auf allen Ebenen fundamental erhöht.
Die Initiatoren der Projektgruppe und der Plattform haben 2003 nun die Österreichisch – Ugandische Freundschaftsgesellschaft gegründet, um die jahrelangen Aktivitäten fortzusetzen, alle Uganda-Interessierten in Österreich zu vernetzen, das Interesse an Uganda durch gemeinsame Veranstaltungen und Informationen aufrecht zu erhalten und Projekte in Uganda zu unterstützen.